☰ NFP marketing & distributionDas zweite Leben des Monsieur Alain "Un homme pressé", 2018 OriginaltitelUn homme pressé Regie Darsteller Kinostart Deutschland, am bei NFP marketing & distribution Kinostart Kinostart Schweiz, am bei JMH GenreDrama LandFrankreich Jahr2018 Länge 100 min. IMDB NFP marketing & distribution, Albertine Productions - Gaumont, Carole BethuelFabrice Luchini & Leila Bekhti in "Das zweite Leben des Monsieur Alain" "Un homme pressé", 2018
Dasbiografische Filmdrama ist auch der Star dieses Open-Air-Filmsommers im Rems-Murr-Kreis. An mindestens fünf Orten wird er gezeigt werden. Mindestens, weil an zwei Orten noch ein Geheimnis aus
Der "große Serge" ist zurück. Der Sänger, dessen Stimme klang, als habe er geraspelte Eisenspäne verschluckt. Der Schauspieler mit den Riesenohren, der Hakennase und dem Drei-Tage-Bart, der sich selbst als "Fresse mit Kohlkopf" bezeichnete. Ein Film, ein Theaterstück, Ausstellungen und Bücher lassen Frankreich in der Erinnerung an Serge Gainsbourg schwelgen, an den genialen Musiker mit der Attitüde des Dauer-Provokateurs. Der Liebhaber von Brigitte Bardot und Jane Birkin erlebt 19 Jahre nach seinem Tod eine Renaissance. Das Idol der 68er-Generation wird von den Nachkommen entdeckt. Er ist Inspiration für Musiker wie Keren Ann, Präsidentengattin Carla Bruni oder Japans Kenzo Saeki. In Fernost, schreibt das Szeneblatt "A Nous", hat die "Gainsbourg-Manie sowieso nie aufgehört". Und in der Heimat des Stars ist die wichtigste Biografie von Gilles Verlant wieder aufgelegt worden; ein Band "Serge Gainsbourg" Timée Editions versammelt Bilder, Zitate und Anekdoten; die Pariser Galerie Hautefeuille zeigt Fotos unter dem Titel "Gainsbarre 80". Macho-Poet mit Pappkamerad Sogar für die lieben Kleinen ist gesorgt Wer die aufmüpfigen, romantischen und bitterbösen Texte nachsingen will, dem bietet "L'integrale et caetera de Serge Gainsbourg" alle 650 Songs in Wort und Noten, die er zwischen 1950 und 1991 verfasst hat. Und zugleich tourt ein Theaterstück durch Frankreich "Der Mann mit dem Kohlkopf", von Jean-Claude Gallotta - eine Mischung aus Rap und Choreografie, die zwei Künstler vereint, Gainsbourg und den unlängst verstorbenen Musiker Alain Bashung. Der Mythos feiert Wiederauferstehung und Frankreich eine im Rückblick ziemlich harmlose Revolte wider die Konvention. Richtig angeschoben wird das Revival durch einen Film, der gerade in den Kinos läuft "Gainsbourg heroisches Leben". Der Titel ist ein ironisches Zwinkern, der Regisseur ein Newcomer Verantwortlich für den Film ist Joann Sfar, der bisher als Zeichner von Comic-Strips aufgefallen ist. In einem Anflug von "verliebter Faszination" erzählt Sfar das Leben des Macho-Poeten nicht als detailgetreue Doku-Fiktion, sondern als märchenhafte Annäherung - ganz persönliches Kino. Der Zeichner nutzt dazu eine Comic-Technik. In Schlüsselszenen des Films taucht an der Seite Gainsbourgs - in Sprache und Gestus perfekt gespielt von Eric Elmosnino - eine mehr als lebensgroße Puppe auf. Wenn es um die Kinderzeit geht, kommt sie wie ein riesiger, aufgeblasener Sitzsack daher, später mutiert sie zur Marionette mit Riesennase, dürren Spinnenfingern und verkörpert damit das Alter Ego in grotesker Überzeichnung. Der krähenartige Pappkamerad gibt den Gesprächspartner für Serges inneren Dialog. Ein Kniff, der deutlich macht, dass Sfar seinen gut recherchierten Film als subjektive Interpretation eines komplexen, widersprüchlichen Menschen verstanden wissen will. Das passt zur Biografie Denn der Sohn russisch-jüdischer Immigranten, 1928 geboren als Lucien Ginsburg, stammt aus einer Künstler- und Musikerfamilie. Sein Vater hat am Konservatorium in Petersburg und Moskau studiert, bevor er mit seiner Frau 1919 vor dem Krieg, der Russischen Revolution und dem Antisemitismus flieht. Der schmächtige Serge wächst in Paris auf, während des Krieges muss er den Judenstern tragen, den der Steppke angeblich persönlich abholt. Die Familie flieht in die Haute-Vienne, einmal muss sich Serge drei Tage vor SS-Schergen im Wald verstecken. Nach dem Ende des Krieges scheitert Gainsbourg kurz vor dem Abitur, auch ein Kunststudium an der Pariser École des Beaux-Arts bricht er ab. Gainsbourg schlägt sich mit Gelegenheitsjobs als Zeichner, Aushilfslehrer und Bar-Musiker durch, bis er 1957 erstmals als Komponist entdeckt wird. Ab dann geht's bergauf Serge produziert - zunächst mit mäßigem Erfolg - für Jacques Brel und Juliette Gréco; der Durchbruch kommt mit Songs für Françoise Hardy und France Gall, die mit dem Ohrwurm "Poupée de cire, poupée des son" von Gainsbourg 1965 den Eurovisions-Wettbewerb gewinnt. Fortan schreibt Serge für den versammelten Olymp des französischen Chansons. Der endgültige Aufstieg zum Enfant terrible im Kreis der Pariser Glitterati gelingt Serge durch die kurze, aber heftige Liebesbeziehung mit Brigitte Bardot. Für Frankreichs Sexsymbol, damals noch verheiratet mit dem deutschen Playboy Gunter Sachs, schreibt er "Je t'aime ... moi non plus". Freilich wird der Skandalsong in der Version mit Bardot - im Film treffend besetzt mit Laetitia Casta - erst Jahrzehnte später veröffentlicht; zum Welthit wird er im Duett mit Jane Birkin. Gitanes, Whisky, Tod Die Engländerin trifft Gainsbourg bei einem Filmdreh, er wird zu ihrem Hitproduzenten und Ehemann. Auch hier nähert sich das Casting des Films der Realität gespenstisch nah Die Britin Lucy Gordon verblüfft mit ihrer zarten Zerbrechlichkeit. Das Promi-Paar wird zum Sujet der bunten Blätter, feiert immer wieder Filmerfolge. Als Gainsbourg mit einer Rockversion der Nationalhymne Frankreichs Patrioten schockiert, hat dieser Macho-Mann Affären, Abstürze in den Alkohol, den ersten Herzinfarkt und die zweite Scheidung hinter sich. 1981 heiratet er die Deutsch-Chinesin Bambou, eine Verwandte des Generals Friedrich Paulus. Gainsbourg tourt viel, gezeichnet vom Dauerkonsum filterloser Gitanes und des Whiskys, er pflegt den Habitus der Revolte, zum Beispiel indem er vor laufenden Kameras einen 500-Francs-Schein in Flammen aufgehen lässt - als Protest gegen seine Steuerzahlungen. Im März 1991 stirbt Serge Er hinterlässt vier Kinder und Stoff für Legenden, Bücher und für Sfars filmisches Erstlingswerk. Die Kritik bemängelt zurecht, dass die Schilderung vom Absturz Gainsbourgs in Sfars Film abfällt gegenüber den Passagen über Kindheit, Karriereauftakt und wilde Exzesse auf der Höhe seiner Berühmtheit. Dennoch gibt es überraschende Einblicke in eine Figur, die in Frankreich als nationaler Schatz gilt. Außerdem blickt das Publikum mit beflissenem Grusel auf eine Zeit zurück, in der ein struppiger Schopf, Jeans als Abendgarderobe und lustvoll gestöhnte Liebesschwüre wahre Skandalstürme auslösten. Die definitive Hommage steht freilich noch bevor; und damit die Einverleibung eines Mannes in den Pantheon der öffentlichen Gunst, der so verbissen darauf bedacht war, als Außenseiter zu gelten. Die Stadt Paris überlegt, eine Straße oder einen Platz nach Serge Gainsbourg zu benennen. "Diese Hommage soll 2011 erfolgen", lässt das Rathaus wissen. Pünktlich "zum 20. Jahrestag des Ablebens dieses unermesslichen Künstlers". "Serge Gainsbourg" Fotografien von Tony Frank unter Mitarbeit von Jane Birkin, Bambou und Charlotte Gainsbourg. Aus dem Französischen von Ulrike Lelickens. Schwarzkopf & Schwarzkopf Verlag, Berlin; 160 Seiten; ca. 200 Abb.; 29,90 Euro.
Daszweite Leben des Monsieur Alain 3.-6.10.2019 | Do-So | 20 Uhr Tragikomödie | FR 2019 | FSK 6 | 110 min Am Donnerstag wird der Film im französischen Original mit deutschen Untertiteln gezeigt. Mehr Information unter www.kino-leutkirch.de
2018 Das zweite Leben des Monsieur Alain (Un homme pressé) 2019: La lutte des classes; 2019: Dann schlaf auch du (Chanson douce) 2019: J’irai où tu iras; 2020: The Eddy (TV-Serie, acht Folgen) 2021: Die Ruhelosen (Les intranquilles) 2022: Le Flambeau, les aventuriers de Chupacabra (Le Flambeau, Fernsehserie, 6 Folgen)
Daszweite Leben des Monsieur Alain Seit seinem Schlaganfall ist für den früher so erfolgreichen Geschäftsmann und eloquenten Redner Alain nichts mehr, wie es einmal war. Statt aufreibender Hetze und Terminjagd ist für ihn erst einmal Stillstand angesagt, denn neben seinem Gedächtnis hat auch sein Sprachzentrum schwere Schäden erlitten.Jetzt anschauen StreamBenachrichtigt mich Aktuell kannst du Das zweite Leben des Monsieur Alain nicht streamen. Wir benachrichtigen dich, sobald er verfügbar , Drama , Made in Europe Regisseur Cast InhaltMonsieur Alain erleidet einen Schlaganfall und muss sich ganz neu in der Welt zweite Leben des Monsieur Alain online anschauen Stream, kaufen, oder leihenWir versuchen fortwährend neue Anbieter hinzuzufügen, aber leider haben wir keine Angebote gefunden. Komm doch bald wieder um zu sehen, ob "Das zweite Leben des Monsieur Alain" jetzt online verfügbar ist. Was dich auch interessieren könnte Beliebte Filme, die demnächst erscheinen Kommende Komödien Filme MonsieurClaude und sein grosses Fest: 21 Aug um- 18:30 Uhr Guglhupfgeschwader: 21 Aug um- 20:00 Uhr Der Gesang der Flusskrebse: 21 Aug um- 20:00 Uhr Märzengrund: 21 Aug um- 20:15 Uhr Bullet Train: 21 Aug um- 20:15 Uhr Guglhupfgeschwader Blinded By The LightBewertung *** Regisseurin Gurinder Chadha „Kick it like Beckham“ hat in diesem an Musikfilmen reichen letzten Kinojahr nach „Rocketman“ oder „Yesterday“ die kitschigste, aber liebenswürdigste Wohlfühl-Hommage an einen Popstar vorgelegt - genauer gesagt an den Boss Bruce Springsteen. Mit seinen Songs sieht Javes, Sprössling pakistanischer Einwanderer im tristen Luton im Jahre 1987, seiner Zukunft plötzlich weniger depressiv entgegen. Ein hinreißender Wohlfühlfilm. Eine ausführliche Kritik lesen Sie hier. Good Boys Bewertung **** Ein Schulfilm für Erwachsene ist ein paradoxes Unterfangen. „Good Boys“ schickt als Titelhelden drei brave Zwölfjährige ins Abenteuer. Der provokante Humor zielt aber eher auf ein erwachsenes Publikum ab, mit einer Altersfreigabe von 14 Jahren. Debütregisseur Gene Stupnitsky beweist Fingerspitzengefühl Das komödiantische Timing sitzt fast immer und der Film geht verschwenderisch mit Schmähs um. Bei den Witzen auf Kosten der Jungen in Konfrontation mit den Erwachsenen bleibt der Film dennoch auf ihrer Seite. „Good Boys“ ist konsistent, aber erfreulich unvorsichtig. Er ist überdreht-ironisch genug, um sich nicht allzu ernst zu nehmen – eine gute Highschool-Komödie. Eigentlich auch ein Paradox. Gloria Bewertung **** Bei der Berlinale 2013 für seine Tragikomödie gefeiert, versucht Sebastián Lelio nun mit einem Remake, das US-Publikum zu begeistern. Mit Julianne Moore hat er die ideale Protagonistin für sein Porträt einer in die Jahre gekommenen Single-Frau gefunden, die nach ihrer Scheidung das Leben auskosten möchte. Dass Gloria dabei in emotionale Fettnäpfchen tritt, versteht sich. Weniger selbstverständlich ist die Intensität, mit der sich die Oscar-Preisträgerin die Figur einverleibt und ihr Leben einhaucht – Midlife-Crisis inklusive. Moores Performance ist es zu verdanken, dass der Plot trotz dramaturgischer Leerläufe nie ins Belanglose abdriftet. Unterstützt wird sie von John Turturro und einem grandiosen Soundtrack. Das zweite Leben des Monsieur Alain Bewertung *** Alains Fabrice Luchini „zweites Leben“ beginnt nach einem Schlaganfall. Auf fremde Hilfe angewiesen, versucht der Workaholic den Alltag wieder in den Griff zu bekommen. Auf dem Jakobsweg lernt er seine lange vernachlässigte Tochter Julia Rebecca Marder besser kennen. „Das zweite Leben des Monsieur Alain“ ist ein berührendes Drama ohne cineastische Höhepunkte. Crawl See you later, alligator! Regisseur Alexandre Aja erzählt in seinem trashigen B-Horrorfilm die Geschichte eines Vaters und seiner Tochter, die in einem überschwemmten Haus voller hungriger, schneller und mit Steroiden vollgepumpter Killeralligatoren gefangen sind. Kleiner Film, großer Humor. 9Cns6.